In der Rubrik „Schreibwerkstatt / Aus meiner Feder“ gewähre ich Einblicke in meine Gedankenwelt und stelle gekürzte Texte vor, die aus meinen Kurzgeschichten oder Sondereditionen stammen.
Heute stelle ich einen Auszug aus „Mo und die Meeresblume“ vor, die Fortsetzung der Wintergeschichte „Mo und der Sachenbaum“. Mo, ein Erstklässler aus Berlin, hat zwei beste Freundinnen, Lu und Kara, mit denen er am liebsten den Brennerberg (den gibt es wirklich!) erkundet.
Für Kinder ab 5 und Junggebliebene 😉
Für die wundervollen Illustrationen von Mo konnte ich little miss arty gewinnen.
„Zum Brennerberg?“, fragt Lu.
„Klar!“, sagt Mo und grinst.
Am Fußgängerüberweg überqueren sie die Straße, dann ein bisschen geradeaus. Links ihre Schule, rechts der Kindergarten. Dort wird renoviert und sie bleiben am Zaun stehen, um die Veränderungen zu begutachten. Früher waren die beiden flachen Häuser grau. Jetzt sind sie hell mit bunten Streifen.
„Schön!“, sagt Mo.
„Aber innen war’s schon immer schön!“, sagt Lu und Mo nickt.
Noch einmal an der großen Kreuzung aufpassen. Kein Fahrrad und kein Auto zu sehen.
Endlich sind sie angekommen. Vor ihren Augen ragt der Brennerberg auf wie ein schlafender grüner Riese. Überall Bäume, Sträucher und Gras. Es gibt vier Wege, um auf den Bauch des Riesen zu gelangen: eine schmale Holztreppe, eine Steintreppe, die um die Ecke geht, die lange Winter-Rodelbahn und die Schräge. Mo und Lu schnaufen die Schräge empor.
Lu erzählt ununterbrochen von der Ostsee. Das ist ein großes Meer, nicht weit von Berlin. Sie war mit ihren Eltern auf einer Insel mitten in der Ostsee. Am Strand haben sie Muscheln gesucht und Kleckerburgen gebaut.
„Warst du baden?“, fragt Mo und setzt sich ins Gras.
„Ja!“, sagt Lu und lässt sich neben ihn plumpsen. „Aber das Wasser war kalt und sooo salzig.“
„So salzig wie Tränen?“, fragt Mo.
„Nee, noch mehr. So wie die Kartoffelsuppe in der Schule.“
„Oh“, entfährt es Mo.
(…)
Danke an alle, die den Weg zu meiner ehrenamtlichen Lesung zum Langen Tag der Stadtnatur am Sonntag in der Botanische Anlage fanden! Es waren schöne, lustige und überraschende Begegnungen mit großen und kleinen Leuten, die mich sehr erfreut haben. …Und Mo hat schon eine Fangemeinde 😉 Ich musste die Sommergeschichte (siehe oben) zweimal und die Wintergeschichte „Mo und der Sachenbaum“ einmal lesen, außerdem eine neue Spreewaldgeschichte, so dass aus der einen Lesestunde gleich fünf wurden… Herrschaften! Und alles bei schönstem Sommerwetter.