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Berlinale 2016: „Rauf“(Türkei 2016)

- April 8, 2016

First love is often painful. Still, that’s not going to stop Rauf from showing Zana how much he fancies her. Alas, the eleven-year-old’s advances only elicit amused smiles from the young woman. Fortunately, Rauf has a couple of loyal friends at his side that he can count on for advice and perspective. Undeterred by the tragic consequences of war, or the fact that he’s already dropped out of school to apprentice as a carpenter, the boy holds on to his one hope: Rauf sets off on a quest to find the special colour that symbolizes his love. This turns out to be no trivial undertaking in his snowy little isolated corner of Anatolia. When he finally happens upon the object of his quest, as winter snow gives way to the early flowers of spring, Rauf isn’t a little boy anymore. (Source: BERLINALE)

Nun ist es fast schon Tradition, dass ich mit den Kindern meiner ZeilenZauber-Schreibwerkstatt dem Internationalen Filmfestival BERLINALE einen Besuch abstatte. Letztes Jahr besuchten wir den Film „Das himmlische Kamel“, in diesem Jahr hatten wir die Möglichkeit, den türkischen Film „Rauf“ zu sehen. (Empfohlen ab 9 Jahre)

Rauf lebt in einer Gegend, die seit Jahrzehnten von Krieg heimgesucht wird. Am Horizont ist nachts der Lichtschein von abgefeuerten Geschützen zu sehen, oft donnern die Kanonen in der Ferne. Ein Film von Liebe in Zeiten des Krieges. Von Freundschaft, Respekt und Tod.

Nach der Vorführung des Films gaben der Regisseur, der Produzent, der Darsteller des „Sargmachers“, die Schauspielerin von „Zana“ und der Hauptdarsteller „Rauf“ den Fragen des Publikums Rede und Antwort:

Für „Rauf“ war es die erste Rolle seines Lebens. Auf der BERLINALE hat er zum ersten Mal den gesamten Film gesehen. Seine Lieblingsstelle war das gemeinsame Bad mit seinen beiden Freunden im Waschzuber, obwohl er sich bei den Dreharbeiten ein bisschen geschämt hatte. Gefroren haben er und die anderen Kinder nicht, sein Betreuer hat darauf geachtet, sie gut zu ernähren 😉 Er war sehr aufgeregt und würde gern Schauspieler werden.

Der Regisseur und der Produzent trafen sich bei anderen Dreharbeiten, als die Idee entstand, den Krieg mit den Augen eines Kindes darzustellen. Beide arbeiteten von Beginn an mit dem türkischen Kulturministerium zusammen. In dieser Zeit begann eine Feuerpause zwischen den Rebellen und der türkischen Armee, daher war der Film auch von der türkischen Regierung erwünscht. Sie wollten zeigen, dass „Nationalität“ und „Freiheit“ für Kinder keine Rolle spielen, sondern andere Dinge, wie die Suche nach der Farbe Pink. Der Film soll wie ein Gedenkstein für die Toten des Konflikts fungieren. Der Film wird in der Türkei in den Kinos gezeigt werden, ungeachtet des weiterhin schwelenden Konflikts ist er ein Zeichen für Hoffnung und Frieden. Das Schicksal der Großmutter ist offen geblieben, vielleicht ist ihr Sohn zurückgekehrt aus den Bergen, möglicherweise ist sie auch gestorben.

Der Kameramann arbeitete wie bei einem Dokumentarfilm ohne künstliches Licht, was eine sehr große Herausforderung darstellte, ebenso wie die große Kälte, der sie ausgesetzt waren. Dadurch ist der Film intensiver geworden.

Die Schauspielerin von Zana meinte, dass Zana zu den Befreiungskämpfern in die Berge gegangen ist, um frei von den Zwängen ihres Lebens sein zu können. Sie ist nicht glücklich über die Entscheidung, sieht jedoch keine andere Lösung.

Die ZeilenZauberKinder (alle sind etwa 12 Jahre alt) rezensierten den Film „Rauf“ folgendermaßen:

Hattet Ihr eine Lieblingsstelle?

Rosa: Ich fand die Stelle, wo Rauf mit seinen Freunden die Straße mit den Luftballons runtergegangen ist am besten, weil das so schön aussah mit den verschiedenen Farben.

Nele: Als Rauf die pinken Blumen auf das Wasser und den Sarg von Zana warf. Diese Stelle war wunderschön und für einen Augenblick habe ich die Trauer über Zanas Tod vergessen.

Was Du während des Films gedacht und gefühlt?

Lucia: Die Geschichte war ergreifend, und es war schon traurig dass Rauf so viele leidende und sterbende Leute sah. Er selbst aber konnte nur traurig sein, als Zana starb.

Nele: Ich musste an die vielen, schlimmen Kriege in der Welt denken. Und daran, wie manche Menschen deswegen leben müssen. Aber Raufs Liebe zu Zana hat alles ein bisschen aufgelockert.

Rosa: Ich musste an den Krieg denken und dass es endlich einen Film gibt, wo ein Kind zeigt, wie es sich im Krieg fühlt.

Wie hat Dir die Art des Films gefallen?

Namiko: Die Außenaufnahmen waren sehr naturgetreu. Man vergaß fast, dass es nur ein Film war, man lebte praktisch auch in diesem Dorf. Was ich allerdings verändern würde, ist, dass nicht viel zum Krieg erklärt wurde, man hat nicht wirklich erfahren, in welcher Lage sich die Protagonisten befanden.

Rosa: Ich fand es gut, dass mit Tageslicht gearbeitet wurde und nicht mit künstlichem Licht, weil es dadurch natürlicher gewirkt hat. Ich habe es nur am Anfang nicht verstanden was mit „in die Berge gehen“ gemeint war.

Lucia: Ich fand fast alles gut. Außer: Ich mag Filmmusik, und die hat mir ein wenig gefehlt. Dennoch wurde die Musik, wenn es welche gab, bei den richtigen Szenen eingesetzt.

Habt Ihr eine persönliche Botschaft für den Regisseur?

Louis: Die Bilder waren sehr schön. Der Film hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Namiko: Sie haben den Krieg sehr gut dargestellt, durch diesen Film erfahren sehr viele Leute, wie schrecklich Krieg auch für Kinder ist. Die Handlung war wirklich ergreifend.

 


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