Zeilenzauber Blog

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Gedenkminute: Dr. Seuss‘ 110. Geburtstag am 2. März 2014

dr-seuss0002„A fish in a tree – how can that be?“ Wen diese Frage schon immer bewegt hat und wer noch dazu den sensiblen Elefanten namens Horton kennt, achtet gern auf Staubkörnchen und liebt Dr. Seuss. Letzterer wurde vor genau 110 Jahren unter dem bürgerlichen Namen Theodor Seuss Geisel in Massachusetts geboren. Alle seine Großeltern stammten aus Deutschland. In Oxford begann er zwar zu studieren, um Englischlehrer zu werden, aber seine spätere Ehefrau Helen ermunterte ihn, seine Karriere als Illustrator voranzutreiben. Gemeinsam mit Helen bereiste er 30 Länder. Auf der langen Rückfahrt 1936 von Europa über den Ozean, inspirierte ihn der Rhythmus der Maschinen zu seinem ersten Buch. Als kein Verleger sein Buch drucken wollte, beschloss er, das Manuskript zu verbrennen. Aber durch die Vermittlung eines Schulkameraden bekam Geisel, der sich nun „Dr. Seuss“ nannte, die Chance zur Veröffentlichung von „And to think that I saw it on Mulberry Street“. Damit begann seine beispiellose Karriere. Random House bat ihn, ein Erstlesebuch für Kinder zu schreiben, das 220 Vokabeln enthalten sollte. So entstand „The cat in the hat“. Bald wurde es zum Standardwerk, Kinder und Eltern liebten den Wortwitz und die Zeichnungen. Wobei Geisel immer behauptete, niemals „richtig“ zeichnen gelernt zu haben,  seine Ideen und seltsamen Kreaturen würden seinen Schulheften entstammen, die er während des Unterrichts gefüllt hatte 😉 .

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Als Dr. Seuss im Alter von 87 Jahren starb, existierten 200 Millionen Bücher von ihm weltweit, sie wurden in 15 Sprachen übersetzt. In den letzten 20 Jahren wurden die Bücher immer beliebter, so dass es jetzt 300 Millionen Exemplare gibt. (Eine sehr gelungene, kongeniale Übersetzung des „Lorax“ ins Deutsche gibt es übrigens von Nadia Budde.) Die modernen Medien erweckten die Figuren zum Leben, es gibt beispielsweise CD-ROMs, Filme und eine wunderbar verrückte Seite zum spielen und lernen: http://www.seussville.com/

Die Universität in San Diego / Kalifornien hat eine Bibliothek nach Theodor Seuss Geisel benannt, die eine Sammlung seiner Werke beherbergt. Bis zum 26. April wird es dort auch eine Ausstellung mit Begleitprogramm geben. Außerdem gibt es ein Leseprojekt, den National Read Across America Day, das zu Ehren des Geburtstages von Dr. Seuss geschaffen wurde.

(Illustr. nach Figuren von Dr. Seuss: Fantaghiro und Doc. T.)

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Aus meiner Schreibstube: Mo und der Sachenbusch

sachenbaum brennerbergIn der Rubrik „Schreibstube“ gewähre ich Einblick in meine Gedankenwelt und stelle gekürzte Texte vor, die aus meinen Kurzgeschichten oder kleinen Sammlungen stammen. Die folgende Geschichte ist allerdings brandneu, spielt in Berlin und ist diesmal für Kinder und Junggebliebene ab 6 Jahre.

Mo und der Sachenbusch

Mo hatte sich einiges vorgenommen. Er war auf Abenteuersuche. Nach dem Mittagessen hatte er zu seiner Mama gesagt: „Es hat aufgehört zu schneien, ich will hinaus zu den Hoehlen!“ Mama hatte ihm einen Kuss gegeben und gesagt: „Vergiss deine Ausrüstung nicht, kleiner Forscher. Schal, Mütze, Handschuhe. Sonst kommst du krank zurück!“

Kleiner Forscher, dachte Mo beleidigt, und ging in den Flur zu den Anziehsachen. Mama weiß wohl nicht, dass ich schon fast sechs Jahre alt bin! Aber zum Ärgern hatte er jetzt keine Zeit. Schnell zog er sich den Schneeanzug über und stopfte die Hosenbeine in die Stiefel. Was sollte er nicht vergessen? Schal, Mütze, Handsch… Ach du Schreck, da war nur einer in der Tasche, den zweiten Handschuh fand er nicht. Heimlich wühlte er in der Winterkiste. Nichts. Mama rief aus der Stube: „Hast du alles, Mo?“ „Jaja“, stammelte er und kriegte rote Ohren vom Lügen. Mo schwindelte nicht oft, und wenn doch, dann sah Mama es ihm immer gleich an. Deshalb war er froh, dass sie nicht neben ihm stand. Eilig warf er die herausgefallenen Mützen und Schals wieder in die Kiste und rannte zur Tür. Er rief: „Bis später, Mama!“, wartete ihre Antwort nicht ab, sondern knallte die Tür zu und trabte los.

Vor dem Haus war die Welt weiß. Feine, fast unsichtbare Schneeflocken tanzten dem Boden entgegen. Die Nachbarin, Oma Lupinski, kam auf der anderen Straßenseite kaum voran, weil es so glatt war. Mo hörte ihre Schuhsohlen über den Schnee scharren und das kratzende Geräusch ihres Gehstocks, den sie bei jedem Schritt mit der Spitze in den vereisten Boden rammte. Schnell weg, sonst hält sie mich wieder mit ihren Geschichten auf, dachte Mo und schlitterte bis zur Ecke.

Von hier aus konnte er den Berg sehen, den Brennerberg. Zugegeben, er war nicht so hoch wie die anderen Berge, die er aus dem Urlaub kannte. Aber es gab einen Spielplatz, eine große Wiese und viele geheime Höhlen. Außerdem wohnten alle seine Freunde um den Berg herum. Aber niemand war dort, Mo war allein. Die Kindergartenkinder hielten noch Mittagsschlaf, die Schulkinder hatten Unterricht und die vielen Eltern, die sich nachmittags hier trafen, saßen noch in den Büros.[..]

Am Ende von allen Rodelbahnen wuchs ein Busch, den mussten die Kinder geschickt umfahren, wenn sie nicht dagegen krachen und vom Schlitten fallen wollten. Jetzt stand der Busch ganz still in der Kälte und reckte seine kahlen Zweige in die Höhe. Aber was war das? Trug der Busch schon Blüten? Mitten im Winter? Und noch dazu so bunte?[…]

Der Sachenbusch knarzte ein bisschen vor sich hin und wartete auf die anderen Rodler.

(co) andrea maluga

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Autorinnen-Besuch die zweite

Julia liestDie Berliner Kinderbuch-Autorin Julia Meumann war wieder so freundlich, auch dieser Zeilenzaubergruppe einen Besuch abzustatten. Diesmal hatte sie eine Überraschung parat: es gab keine Lesung aus ihrem Buch, sondern sie hat uns einen Einblick in ihre Schreibwerkstatt gegeben! Wir durften sie alles rund um ihr neues Projekt fragen, wer mitspielt, woher Julia die Ideen hat, ob sie die Geschichten auf ihrem Laptop schreibt (ja!), ob sie ihre Kinder fragt (von Zeit zu Zeit…) usw. Es ist alles noch streng geheim, aber den Kindern hat die neue Geschichte schon sehr gefallen. Und da Julia behauptet hat, dass sie nicht gut malen kann, bekam sie zum Schluss eine schöne Zeichnung geschenkt, die ihr so gefallen hat, dass es vielleicht im neuen Buch eine „Tante Leonie“ (die auf dem Bild zu sehen ist) geben wird 😉 Was für eine Ehre!

Wir wünschen Julia viele gute Ideen beim Schreiben und hoffen, dass sie uns dann auch aus dem fertigen Buch vorlesen wird.

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8mal werden wir noch wach…

„Zeilenzauber & friends“, also mein Schreibkurs, den ich leite, und andere eifrige Vorleser haben heute Weihnachtsgeschichten gelesen und gemütliche Stimmung verbreitet.

Vielen Dank, Ihr habt Euch große Mühe gegeben und schöne Bücher ausgewählt! Ich wünsche Euch einen schönen 4. Advent.

Foto2890

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Frida Nilsson: Die maskierte Makrone auf der Jagd nach dem Feuerteufel

Foto: Gerstenberg Verlag

Die kleine Hundedame Harriet hat das Café „Zur schmuddeligen Schnecke“. Es kommen nur Stammgäste, aber der Kuchen schmeckt gar nicht. Am liebsten möchte sie selbst Croissants backen, aber dabei geschieht ein Unglück . Harriet wird Detektivin und Lebensretterin und verliebt sich in ihren Feind.

Am Anfang war die Geschichte gruselig, aber danach sehr spannend. Ein Abenteuerbuch für Jungs und Mädchen ab 7 oder 8 Jahre.

Gerstenberg Verlag 2012

Lu, 9 Jahre

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Autorenlesung : Julia Meumann

Foto0408Foto: Andrea Maluga

Es war eine Überraschung für die Zeilenzauberkinder: Ich habe die Berliner Kinderbuchautorin Julia Meumann gebeten, unseren Kurs zu besuchen. Sie hat sofort zugesagt und uns ein Kapitel aus ihrem Buch: Das Mädchen mit den langen Zöpfen“ vorgelesen. Anschließend war sie so freundlich und hat unsere Fragen beantwortet.

Wie lange hast du an dem Buch geschrieben?Die Geschichten sind in einem Sommer entstanden.

Wie lange hat es gedauert, bis du es in der Hand halten konntest?Der Verlag braucht ein Jahr, um das Buch zu veröffentlichen. Das liegt daran, dass er mit noch viele anderen Autoren Bücher macht.

Hast Du noch andere Bücher geschrieben?Ja, einen Roman, aber er wird erst im nächsten Jahr erscheinen.

Kennst Du die Illustratorin?Nein, leider nicht, aber ich will mich mal bei ihr für die schönen Zeichnungen bedanken.

Darf man die Bilder in deinem Buch ausmalen?Warum nicht, wenn sie euch so gut gefallen!

Zum Schluss hat Julia ein Exemplar ihres Buches für die Schulbibliothek gespendet und signiert. Vielen Dank für den Besuch, wir freuen uns auf deine nächsten Geschichten, liebe Julia!

(In Kürze erscheint eine Rezension des Buches „Das Mädchen mit den langen Zöpfen“ hier im blog)

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Rezension: Raubritter Rocko und die rostige Rüstung (Jochen Till)

Foto: Nicht verpassen: Zum Ende der Frankfurter Buchmesse hat auch Raubritter Rocko noch seine große Stunde. Morgen (Sa 13.10.12) werden Jochen Till und Zapf um 15.00 Uhr bei uns am Stand des Tulipan Verlags (Halle 3.0, Stand F 377) sein und fleißig für Euch signieren :)

Raubritter Rocko ist stinklangweilig. Er spielt immer nur dieselben Spiele mit seinem Knappen Rotznase, der immer gegen alles allergisch ist. Aber plötzlich braucht Rockos Vater, Raubritter Ralle,  Hilfe: Er bleibt in einer rostigen Rüstung stecken und kann sich nicht mehr selbst befreien…

Das Buch ist sehr lustig. Auch die Bilder sind witzig, vor allem gefallen mir die verschiedenen Schneemänner. Über die Beschreibung der ewig meckernden, von Raubritter Ralle entführten Prinzessin musste ich sehr lachen.

Lu, 9 Jahre

Für Jungen und Mädchen ab 7 Jahre

Tulipan Verlag 2012

Illustrationen: Zapf

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